Weitere Freiwilligendienste im Ausland

Wir haben uns in den vorigen Abschnitten die gesetzlich geregelten Freiwilligendienste näher angeschaut. Sie bieten den großen Vorteil, dass sie den Freiwilligen bestimmte Leistungen und Absicherungen garantieren und dass die Trägerorganisationen sämtlich vom Staat auf Seriosität überprüft werden.

Es gibt jedoch natürlich auch noch andere Möglichkeiten, einen Auslandsaufenthalt mit dem Engagement für eine gute Sache zu verbinden.

 

Freiwilligendienste, die weder gefördert werden noch geregelt sind

Es gibt zahlreiche gemeinnützige Organisationen, die im Ausland tätig sind. Viele von ihnen haben kein Interesse daran, Plätze für einen der gesetzlich geregelten Dienste anzubieten, da das mit staatlichen Auflagen verbunden ist.

Natürlich kann man auch bei solch einer Organisation als Freiwilliger arbeiten. Die Bedingungen können hier sehr unterschiedlich sein und sind teilweise auch Verhandlungssache. In der Regel wird man aber nicht sozialversichert sein bzw. sich um seine Versicherung selbst kümmern müssen. Und auch der Kindergeldanspruch bei jüngeren Freiwilligen wird meist entfallen.

Für einen solchen ungeregelten Freiwilligendienst kann sprechen, dass es hier meist einfacher ist, einen Dienstplatz zu ergattern; zumal dann, wenn man bereit ist, einen größeren Teil der Einsatzkosten selbst zu zahlen.

Auf der Seite www.rausvonzuhaus.de kann man eine Organisationsdatenbank finden. Die Website wird betrieben von  IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.

 

Bezahltes Engagement – Entwicklungshilfe et cetera

Soziales Engagement im Ausland muss nicht immer auf Freiwilligenbasis – also unbezahlt – erfolgen. Professionelle Entwicklungshilfeorganisationen benötigen professionelle Entwicklungshelfer und andere Fachkräfte, die natürlich dann auch angestellt und bezahlt werden. Die Gehälter sind allerdings niedrig, so dass auch hier überdurchschnittlicher Idealismus gefordert ist. Tatsächlich ist „Entwicklungshelfer“ ein gesetzlich definierter Begriff: „Entwicklungshelfer“ leisten einen zeitlich befristeten Dienst im Ausland, bei dem sie keine „Erwerbsabsichten“ verfolgen. Entwicklungshelfer im Sinne des Gesetzes bekommen daher lediglich ein sogenanntes „Unterhaltsgeld“.  Entwicklungshelfer müssen ausgewiesene Fachkräfte sein – in einem Fachgebiet, das für die Entwicklungszusammenarbeit von Bedeutung ist.

Neben den eigentlichen „Entwicklungshelfern“ gibt es auch Fachkräfte, die nach anderen Modellen in Entwicklungsländern arbeiten. Sie erhalten richtige Gehälter.

Die GIZ - Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – ist Deutschlands staatliche Entwicklungshilfeorganisation. Sie betreibt einen „Entwicklungsdienst“ und einen „Zivilen Friedensdienst“, für die immer wieder Fachkräfte gesucht werden.
http://www.giz.de

Aber die GIZ ist nur das bekannteste Beispiel. Es gibt zahlreiche nichtstaatliche Entwicklungshilfeorganisationen in Deutschland.  „Entwicklungshelfer“ im Sinne des Gesetzes dürfen allerdings nur einige wenige dieser Organisationen entsenden.

Einen Überblick über Arbeitsmöglichkeiten im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit findet sich auf den Internetseiten des Bundesministeriums für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung:
http://www.bmz.de/de/ministerium/beruf/index.html

 

Gebuchte Freiwilligenarbeit

Ganz anders organisiert sind die Freiwilligenarbeitsprogramme, die spezialisierte Unternehmen aus der Reisebranche anbieten.

Hier können Menschen, die sich im Ausland engagieren wollen, ihren Aufenthalt buchen wie eine Reise. Dafür bekommen sie ein komplettes Paket geboten: Vermittlung einer Freiwilligenarbeit, Unterkunft und Verpflegung, Sprachkurs, Betreuung vor Ort – diese und ähnliche Leistungen können zu solch einem Programm gehören.

Solche Programme kosten Geld wie ein vergleichbarer Urlaub. Dafür bieten sie mancherlei Vorteile: Man braucht sich nicht zu bewerben, sondern kann seinen Auslandsaufenthalt buchen wie eine Reise; die Aufenthaltszeit ist fast immer deutlich kürzer und oft flexibel wählbar; der eigene Aufwand für die Organisation des Aufenthalts ist gering.

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Thema Freiwilligenarbeit im Ausland.


 



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